Unser Teammitglied Gunter Wiedemann hat sich für dieses Jahr nach verschiedenen Vorbereitungsläufen (Marathon und Ultratrails) den Allgäu Panorama Marathon - Ultra vorgenommen. Dieser Ultra geht über 70 km und 3000 Höhenmeter.
2016 hatte er diesen Ultra bereits absolviert, musste aber wegen Blasen an der Ferse in Oberstdorf bei KM 50 aufgeben. In diesem Jahr wollte er auf jeden Fall den Ultra erfolgreich beenden. Er wollte unbedingt den Ultra Steinmann, den man als Finisher zur Medaille erhält.
Der Start ist in Sonthofen und beginnt um 6 Uhr in der Früh. Die Wetterprognose für diesen Tag lautete: 30 Grad Celsius und mehr. Eine wahrhafte Herausforderung. Gunter hat sich ausgerechnet, dass er 11 Minuten pro Kilometer laufen musste, um das Zeitlimit von 13 Stunden zu erreichen.

Von Sonthofen aus geht es zum Hüttenberg, Weltcup Hütte, Weiherkopf und dann zum ersten Zeitlimit bei Grasgehren. Dieses Zeitlimit hat er um 20 Minuten unterboten und war voll auf Kurs. Weiter ging es über Rohrmoos, Hörnlepass, Söllereck, Riezlern und Oberstdorf zur Sprungschanze. Das nächste Zeitlimit war oben bei der Schanze. Auch dieses Limit hat er mit 8:07 Stunden erreicht. 50 Km und 2000 Höhenmeter waren geschafft. Wer hier nicht mehr weiter läuft, erhält die Marathon Medaille. Und es waren nicht wenige, die hier den Ultra beendeten.
Er durfte nun die letzten 20 Km und 1000 Höhenmeter angehen. Leider hörte sich das Ganze nicht ganz so schlimm an.

Von Oberstdorf zum Sonnenkopf sind es 10 Km und 1000 Höhenmeter. Und diese Strecke hatte es in sich. In den letzten Stunden war es sehr heiß geworden, man ist ständig in der Sonne gelaufen und fast am Limit. Für diese 10 Km hat er die meiste Zeit gebraucht. Ihm blieben für die restlichen 10 Km knapp 2 Stunden Zeit. Oben war er den Helferinnen und Helfer dankbar, dass sie Wasser und Cola anboten. Das hat er wirklich gebraucht. Er begann nun ständig im Kopf zu rechnen, wie viele Minuten er pro Kilometer laufen musste, um noch rechtzeitig ins Ziel zu kommen. Obwohl es von nun an fast "nur" noch bergab ging, musste er doch hart kämpfen. Seine Zeiten pro Kilometer bewegten sich um die 8 Minuten. Das passte und so lief er die letzten 5 Kilometer nonstop ins Ziel. Was ihm nicht leicht viel, da die letzten beiden Kilometer bis Sonthofen hin und durch die Stadt in der prallen Sonne führte. Die Uhr bleib bei 12:35:03 Stunden stehen und es reichte letztendlich für den 4. Platz der AK M65. Glücklich und zufrieden nahm er zuerst die Medaille und dann den ersehnten Ultra Steinmann entgegen.

Fazit: es war ein super schöner Lauf, aber brutal heiß. Die zusätzlichen Getränkestellen alle 5 Km wurden dankbar angenommen und waren teilweise auch nötig. Auch die Wünsche bei den Vollverpflegungsstellen ließen keine Wünsche offen. Dank an die vielen Helferinnen und Helfer, die ebenfalls in der prallen Sonne uns immer höflich und zuvorkommend „bedienten“.

Gunter Wiedemann