Mein zweiter Start, nach 2021, beim höchsten Marathon der Alpen, dem Pitztaltrail am
05. August diesen Jahres
Mein erstes Laufevent in diesem Jahr sollte so gar nicht laufen wie ich es mir ausgemalt hatte. Die Vorbereitungen zu dem geplanten Trail liefen gut, keine Verletzungen und ausreichend Zeit sich vorzubereiten. Das Trainingsgelände rund um den Königsstuhl, die Himmelsleiter und auch der Weiße Stein wurden mir immer vertrauter. So war den auch die Stimmung gut ich freute mich auf die anstehende sportliche Herausforderung. Für mich Stand der P 45 Glacier, für meine Tochter Kim der P 15 Zirbensteigtrail auf dem Programm.
Als dann die Abfahrt nach Tirol langsam näher rückte, wurden die ersten Wetterberichte mit einer Vorschau von vierzehn Tagen betrachtet. Für Läufer waren es zu diesem Zeitpunkt noch passable Bedingungen, 15 Grad und eventuell leichter Regen. Leider verfinsterten sich die Wetteraussichten, je näher die Veranstaltung kam.
Wir erhielten dann zwei Tage vor Beginn der Veranstaltung die Information, dass sich die Streckenführung auf Grund der aktuellen Wettervorhersage geändert hat, Schneeprognose oberhalb von 2400 m. Zwölf Stunden vor dem Start dann die nächste Streckenänderung um eine Komplettabsage zu vermeiden mit dem folgenden Text: „Nass-matschige Trails und Temperaturen unter 5 Grad Celcius ermöglichen keine Aufrechterhaltung der Rettungskette, die unseren zeitlichen Anforderungen an die Sicherheit entspricht“. Weiterhin wurde es den Läufern vorgeschrieben vom Start weg mit Langer Hose und Langarmshirt sowie Regenjacke zu starten. Die mitzuführende Pflichtausrüstung wie Rettungsdecke, Verbandszeug, ausreichend Flüssigkeit wurde um warme lange Wechselkleidung ergänzt.
Unter diesen Voraussetzungen ging es dann bei Regen am Samstag für mich um 7.00 Uhr auf die Strecke, für Kim um 10.00 Uhr.
Die Stimmung unter den Läufern war gut und die meisten hatten Verständnis für die getroffenen Maßnahmen. Auch wir waren froh, dass die Sicherheit der Läufer an oberster Stelle steht und die Veranstalter alles dafür getan haben doch noch einen anspruchsvollen
Wettbewerb auf die Beine zu stellen.
Das Rennen lief dann gut, auch wenn auf Grund des andauernden Regens die Trails doch sehr aufgeweicht waren und man teilweise bis zu den Knöcheln eingesunken ist. An den Verpflegungsstationen gab es alles, was das Läuferherz begehrt, um gestärkt die nächste Etappe in Angriff nehmen zu können. Die erste Cut-off Zeit, die bei sieben Stunden lag konnte ich bereits nach fünfeinhalb Stunden durchlaufen. Zu diesem Zeitpunkt waren 33 km und 900 Hm absolviert. Für den Rest ging es dann nochmal über 1000 Hm nach oben und auch nach unten. Im Ziel stoppte die Uhr nach 52 km und einer Zeit von 8:55 Stunden. Kim finishte ihren Lauf nach 3:10 Stunden und so waren wir beide nach dem Zieleinlauf zufrieden mit unseren Ergebnissen und es war klar, dass wir die Veranstaltung wieder besuchen wollen, bei dann hoffentlich besseren Witterungsbedingungen.
Christian Hildenbrand