Patagonia International Marathon am 08.09.2018
Der Nationalpark Torres del Paine in Chile umfasst eine Fläche von 2.278 m². Am Rande des Nationalparks ist ein Fels der aussieht, wie ein Stuhl und es wird gesagt, dass als der Teufel die Schönheit der Landschaft sah, sich vor lauter Staunen erst einmal hinsetzen musste. Wobei uns das Hinsetzen zu diesem Zeitpunkt noch verwehrt war. Am 13.05.1959 wurde dieses majestätisch anmutende Naturphänomen zum Nationalpark erklärt und 1978 von der UNESCO in ein Weltbiosphärenreservat umgewandelt.
Im November 2013 wurde die Gegend zum 8. Weltwunder deklariert. Hier einen Halb - oder Marathon zu laufen, das wäre doch mal was, dachten Siglinde Buse und Jochen Selinger. Gedacht, gesagt, getan. Am 03.09. landeten sie in Santiago de Chile. Nach Besichtigung der Stadt wurde noch ein Abstecher nach Valparaiso unternommen. Hier überraschte uns ein sehr interessanter Fischmarkt und auf dem Künstlerhügel hunderte sehr beeindruckende Graffitis. Ein Inlandsflug brachte sie nach Punta Arenas und weiter mit dem Bus nach Puerto Natales, wo die Startunterlagen abgeholt wurden. Am nächsten Morgen ging es per Bus zum Start. Mitten in der Pampa stand ein Startbogen und ein Tisch. 164 Marathonis wurden registriert, die dann um 11 Uhr starteten. Es war windig, aber dafür auch sonnig und wir waren uns einig, es ist gar nicht so kalt, wie es im Bus aussah. Über Schotterwege, umgeben von Schnee bedeckten Bergen, verlief das Gelände überwiegend wellig. Die Umgebung vermittelte den Eindruck im Hochgebirge zu laufen, aber wir waren auf Meereshöhe. Nach ca. 6 km erreichten wir die erste Verpflegung mit Bananen, Äpfeln, Orangen, Kekse, Schokolade, Iso und Wasser. Becher gab es nicht, jeder Läufer musste sein Trinkgefäß mitführen und an den zahlreichen Verpflegungsstellen auffüllen. Ab km 18 wurden die Anstiege höher und der Wind nahm stetig zu. Natürlich überwiegend Gegenwind. Er war dann so heftig, dass es auch bergab ein Kampf mit dem Wind war. Aber er gehört zu diesem Land. Der Halbmarathon war die gleiche Strecke. Er startete eine Stunde später bei km 21. Jochen stellte sich der großen Herausforderung, den HM in 3 Std 30 min zu bewältigen, was ihm sehr gut gelang. Für den Marathon galt es 700 Höhenmeter zu überwinden und für den Halbmarathon 400. Die klare Luft, der tief blaue Lago Toro (See), die Schnee bedeckten Berge, die unendliche Weite und die unglaubliche Stille waren ein unvergesslich bleibender Eindruck und es war uns bewusst, es ist etwas ganz Besonderes, hier laufen zu dürfen. Die oben genannte sehr beeindruckende Kulisse begleitete uns bis ins Ziel Rio Serrano, wo wir glücklich und strahlend einliefen.
Nach 5 Stunden und 28 Minuten kam Siglinde als 3. ihrer AK und Jochen nach 3 Stunden und 28 Minuten ins Ziel.
Siglinde Buse