Für Aktive des Marathon-Team Ketsch stellte der älteste deutsche Marathon in Frankfurt zum einen die letzte Langlaufherausforderung des Jahres 2017 dar, für einen war es der erste Marathon in seinem Leben überhaupt.
Klaus Perrey hatte monatelang eisern seinen Trainingsplan durchgezogen, Kurz-, Mittel- und lange Strecken im Training „abgelaufen“, Hoch- und Tiefpunkte bei Volksläufen erlebt und stand motiviert am Start in der hessischen Metropole. „Am Start war es morgens recht frisch, aber ich hatte ein gutes Gefühl, die Frankfurter Innenstadt und die Atmosphäre haben mich leichtfüßig und für meine Verhältnisse schnell durch die ersten Kilometer getragen.“
Wettermäßig war an diesem Tag alles geboten, Sonne, Wolken und Regen, die starken Windboen blieben auch Ernähungsexperte und Senior Manfred Haubenthal in Erinnerung. Er ließ die zwei Tage vor dem Lauf festgestellte„verschobene“ Hüfte und Adduktorenschmerzen mit Meditiationsübungen 42,195 km lang nicht entscheidendan sich heran und war nach 4:32:40 Stunden mit sich und der Welt in Einklang. Als Belohnung bedeutete diese Zeit den sechstenPlatz in der Altersklasse M 75. Mit einer starken Leistung – 3:54:58 Stunden - brachte sich Nicole Kolb in Erinnerung, sie dankte insbesondere den Fans und diesmal an der Strecke stehenden Teamkollegen Tobi, Jochen, Martina, Rolf-Jürgen und Andrea für deren lautstarke Unterstützung mit Kuhglocken und einer Tröte. „Die Wetterkapriolen habe ich nicht als so schlimm empfunden,“war ihr Resumée zu den nicht zu beeinflussenden äußeren Begleiterscheinungen.
Mariann Ehrhardt ist jedes Jahr in Frankfurt, seit sie sich dem Laufsport verschrieben hat. Sie versuchte nach der Galavorstellung in Budapest vor zwei Wochen, nochmals eine neue persönliche Bestzeit zu laufen. 2016 war ihr das geglückt, als drei Wochen zwischen den beiden Marathonläufen lagen. „Durch die Windböen und Kälte merkte ich bei der Halbmarathon-Durchgangszeit von 1:47:30 Stunden, dass es für die zweite Hälfte schwierig wird und habe mein Tempo reguliert“, eine zweifelsohne vernünftige Entscheidung und 3:47:09 Finisherzeit sind schon mehr als ein Kompliment wert.
Marathon-Novize Klaus Perrey war das Wetter nach zehn Kilometern egal, er profitierte von den Unterstützern an der Strecke, versorgte sich ausreichend an jeder Verpflegungsstelle und hatte auch noch bei der Halbmarathonglocke ein gutes Gefühl. Bei 30km war er 15 Minuten schneller als bei seinem Lauf über dieselbe Distanz in Budapest, was ihm „ein Lächeln aufs Gesicht“ zeichnete und er wusste „Du schaffst das!“ Auf den letzten sechs Kilometer forderte das Wetter nochmals alles von ihm ab und er musste ein paar Meter laufen.Ab km 40 war das Lächeln nicht mehr aus seinem Gesicht zu bekommen. „Der Einlauf in der Frankfurter Festhalle war gigantisch, ich konnte es im Ziel fast nicht glauben, ich habe den Marathon in 5:33:24 Stunden geschafft, der erste Wadenkrampf kam, als ich meinen linken Schuh öffnen wollte, nach der Dusche war ich aber wie neugeboren. Nach zwei Tagen Pause habe ich die Laufschuhe schon wieder angezogen, das gute Gefühl über dasGeleistete hält bis heute an“.
Nicht vergessen werden sollen auch die weiteren Finisher des Vereins. Christian Hildenbrand wickelte wie die anderen ebenfalls ein intensives Vorbereitungsprogramm ab und knackte die 4 Stunden Marke mit 3:54:51 Stunden. Er stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass es möglich ist, die zweite Streckenhälfte schneller als die erste zu laufen, 5 Minuten war er schneller.
Siglinde Buse ist in ihrer Altersklasse in der Region ein Begriff, die Strecke im Exotenwald und auf den Königstuhl bezeichnet sie als ihre Laufheimat.Mit ihrer außergewöhnlichen Disziplin schaffte sie 4:31:24 Stunden und somit Rang sechs in ihrer Altersklasse W 65 und gönnte sich danach einige Tage Erholungszeit auf Sylt.
Siebter Starter des Teams aus der Enderlegemeinde war Bernd Völker. Mit recht konstanten Zwischenzeiten demonstrierte er seine Erfahrung auf diesen langen Distanzen, bei 4:46:09 Stunden überlief er die Ziellinie.
Am Ende waren alle Teilnehmer des Marathon-Team Ketsch mit ihren Leistungen zufrieden und wärmten sich bei schmackhafter Bouillon nach dem Finish auf dem roten Teppich in der Messehalle.