Entstanden ist der Plan bereits im Spätsommer 2015 eine Marathon-Städtereise zu unternehmen. Wir, Silvia und Michael, Brigitte und Stefan, haben uns schnell auf Kopenhagen geeignet. Interessante Stadt, absolut flache Strecke und im Mai sollte es im hohen Norden für Marathon geeignete Temperaturen haben. Bei der Hotelsuche bestätigte sich, dass Dänemark teuer ist.
Mittwochs in Kopenhagen angekommen, hatten wir genügend Zeit für Sightseeing, Stadtrundfahrt, Bootstour, Meerjungfrau, Wachwechsel im Königspalast (total spannend, gähn) und so manches mehr. Unser Eindruck, eine sehr schöne Stadt, sehr kontaktfreudige, angenehme Menschen, sehr sauber, sehr teuer.
Der Marathon rückte näher und als nächstes stand Marathonmesse und Abholung der Startunterlagen auf dem Programm. Startunterlagen benötigte leider nur ich, bei Michael stand schon lange fest, dass die Haglund-Ferse siegt und er nicht starten würde. Der Marathontag stand kurz bevor und die Wettervorhersage zeigte klar, dass Sonntag der ¨schönste¨ Tag unseres Kurzurlaubs sein würde, 21°C und sonnig!
Marathontag, der erste Tag an dem es bereits morgens sonnig und warm war, Michael und ich machten uns recht früh auf den Weg zum Startbereich, der sich langsam füllte, immerhin ca. 10.000 Marathonläufer. Hier nochmals ein dickes Dankeschön an Michael für die tolle Unterstützung bis zum Start!
Um 09:30 Uhr fiel der Startschuss. Gut vorbereitet und voller Tatendrang, kurz hinter den Pacemakern für 03:30, ging der Lauf für mich los. Nach ca. 1 km wurde die erste Brücke überquert, die Strecke wurde enger, das Feld geriet in's Stocken, bis km 20 wiederholte sich das andauernd, so dass es kaum möglich war, auf der sonst sehr schönen Strecke, konstant in's Rollen zu kommen. Bei km 2 und 14 wurde ich kurz von meinem Fan-Club, bestehend aus Silvia und Brigitte, angefeuert. Vielen Dank für die Unterstützung! So war ich bis zur Halbmarathonmarke noch im Plan (A), befürchtete aber bereits, dass ich mein Tempo nicht halten kann. Mittlerweile war es im Schatten über 20°. Ab km 25 kam es wie es kommen musste, die Pace ging langsam aber sicher hoch. Plan A und B waren bereits abgehakt, ich versuchte Plan C zu verfolgen (unter 3:45). Na ja, völlig überhitzt war es mittlerweile schwer eine Pace von 6:00 zu halten. Es kam Plan D in's Spiel (unter 3:50). Total fix und fertig war ich nach 3:47 im Ziel. Die anderen Finisher waren ebenfalls sichtlich gezeichnet, so tröstete ich mich damit, dass bei diesen Bedingungen nicht mehr drin war.
Fazit: tolle Stadt, nette Menschen, schöner Marathon, super Stimmung an der Strecke, für gute Zeiten nicht geeignet.
Stefan Hauck
