Sechs Tage vor dem geplanten Gornergrat Zermatt Marathon über 42,195 km vom tiefsten Tal der Schweiz zum Riffelberg in Zermatt wurde aufgrund der schweren Unwetter und Geröllabgängen der Lauf am „schönsten Berg der Welt“ abgesagt. Alle physichen und psychischen Vorbereitungen, Bergläufe in Heidelberg und Weinheim wurden für die sechs Läuferinnen und Läufer vom Marathon-Team Ketsch jetzt plötzlich in weite Ferne gerückt. Was für ein Schock!
Dank der Sponsoren und Lieferanten können von den Verantwortlichen 50 Prozent des Startgeldes vergütet werden, so dass man sich für den 5. Juli 2025 für den halben Preis anmelden kann.
Nachdem drei Teilnehmer unseres Teams kurzfristig entschieden haben, mit ihren Ehepartnern den Urlaub anderweitig zu verbringen, ließen es sich Gabi, Alfred und Andrea nicht nehmen, die Reise nach Zermatt anzutreten. Alle Bahnen und Gondeln fuhren, die Wanderwege waren frei, der Tourismus im Walliser Tal war wie gehabt und das sommerliche, sonnige Wetter ließ die Bergwelt erstrahlen. Der geplante Lauftag rückte näher, viele gefrustete Bergläufer waren im Dorf , so dass der Gedanke kam, doch den Halbmarathon von Zermatt (1610m) zum Riffelberg über 21 km und knapp 1000 Höhenmeter anzulaufen. Zufällig traf man noch zwei Ketscher, Aline und Tobias, die den gleichen Gedanken hatten, planten sie doch, mit dem Lauf für die „Sterntaler“ zu spenden. Um 9 Uhr in der Früh trafen sich die fünf Bergläufer um gemeinsam den Halbmarathon unter die Füße zu nehmen. Bei strahlendem Sonnenschein, teilweise begleitet von den schwarz-weißen Walliser Bergziegen ging es von Zermatt über Sunnega, zahlreichen Bächen zur Riffelalp, wo das Ziel nach 3 km in greifbarer Nähe war. Jedoch wollte das Wetter nicht mitspielen und es kündigte sich ein Gewitter an. Wir wagten es doch weiter und hatten Recht, denn außer einem schauerartigen Regen war es dann nach der steilsten Strecke am Schluss doch ziemlich nass, sehr anstrengend und beschwerlich. Das Ziel auf dem Riffelberg auf 2.548 m hatten nicht nur wir erreicht, sondern auch eine Menge anderer Läufer/innen von nah und fern. Die ersehnte heiße Schokolade im warmen Riffelhaus schmeckte hervorragend.
Glücklich über die Entscheidung waren sich die Läuferinnen und Läufer einig, im nächsten Jahr beim ganzen Marathon (42,195km) wieder dabei zu sein.
Herzlichen Dank an die Organisatoren des Gornergrat Zermatt Marathon, die durch ihre Absage eine schwierige aber richtige Entscheidung zum Wohle aller Läufer getroffen haben.
Gabi Kief