Waren die letzten Jahre für Calo noch stark durch viele Lauf- und Triathlon-Wettkämpfe geprägt, verschoben sich die Prioritäten seit Corona auf reine Genuss-Radausfahrten, Landschaftsläufe und gelegentliche Schwimmeinheiten im Ketscher Hohwiesen-See.
Ausgebremst aber trotzdem auf der Überholspur.
Da durch die entfallenen Wettkämpfe auch die Belastungssteuerung in den Hintergrund rückte, summierten sich entsprechend die absolvierten Kilometer, denn ohne Aussicht sich mit anderen zu messen, erschienen Calo harte Intervalle überflüssig und so ersetzten kleine Läufe mit Umfängen von 8-10 km die trainingsfreien Tage.
So ging es im Jahr 2020 nicht auf die Jagd nach schnellen Zeiten, sondern unbewusst zu einem anderen Rekord - den absolvierten Gesamtkilometern. Wenn man mal die Handvoll Wettkämpfe in Rheinzabern, Hördt und Feudenheim außer Acht lässt.
Standen die letzten 4 Jahre immer zwischen 1.500 – 1.900 gelaufene Jahreskilometer auf dem Tacho, waren es im Jahr 2020 ganz genau 2.431 km. Das war für ihn quasi „back to the Roots“ die Strecke von Ketsch zu seiner Geburtsstadt nach Agrigento / Sizilien plus zusätzlichen 8 Marathondistanzen.
Bedingt durch diverse Rad-Trainingslager auf Mallorca, den Kanaren und das milde Frühlingswetter gab es 2020 auch einen Rekord auf dem Rennrad zu verzeichnen! Auch da waren es die letzten Jahre nie mehr als 8.000-9.000 km.
Die im vergangenen Jahr gefahrenen 12.238 km sind gleichbedeutend einer Strecke von Ketsch nach West-Australien und somit auch geradeltes Neuland für ihn. Während er früher nur auf der Jagd nach schnellen Laufkilometern war und sich das Radeln auf Fahrten zum Bäcker beschränkte, entwickelte sich das Fahrrad nach und nach zu seinem Lieblingsspielzeug. Und somit verlagerten sich die Strecken in die Pfalz, dem Odenwald, Elsass oder im Urlaub auch mal auf den berüchtigten Mont Ventoux oder wie zuletzt im Januar auf den Vulkan El Teide.
Im Vergleich zu den ersten beiden Disziplinen wirken die geschwommenen 90 km geradezu lächerlich – ist aber dem langen Schwimmbad-Lockdown geschuldet.
Man wird sehen, in welche Richtung sich die Grenzen im Jahr 2021 verschieben werden.
Calogero Parisi