Kein völliger Stillstand im Jahr des 15-jährigen Bestehens / Sportler um Gabi Kief überwinden den Schock / Gunter Wiedemann dokumentiert fleißig weiter.
Nun wird das Einzeltraining gepflegt
Von der Corona-Krise bleiben auch die Läufer des Marathon-Teams (MTK) nicht verschont, die sich beim Neujahrslauf über die Rheininsel noch 35-Mann-und-Frau-stark um Vorsitzende Gabi Kief scharten. Gleichzeitig feiert der Verein 2020 sein 15-jähriges Bestehen. An der Winterlaufserie in Rheinzabern und am Dreikönigslauf in Dielheim nahmen einige Aktive teil, die Oldies Siglinde Buse und Manfred Haubenthal waren beim Ultra in Rodgau über 40 respektive 50 Kilometer an der Spitze ihrer Altersklasse zu finden und die letzte genehmigte Laufveranstaltung im pfälzischen Hördt finishten Calogero Parisi und Alfred Kief.
Coronavirus nimmt Hoffnungen
Das Team trainierte dann für den Heini-Langlotz-Lauf in Brühl, den Weinstraßen Halb- und Marathon in Bockenheim und in Kandel, den Heidelberger Halbmarathon, den Schwetzinger Spargellauf, für St. Leon-Rot, den Donnersberg-Trail und das Hauptereignis, die Läufe rund um und mit dem Mannheimer Marathon, wo das MTK die Zielverpflegung zu großen Teilen bestreitet. Aber: Alles Fehlanzeige. Das Coronavirus nahm alle Hoffnungen. Und ob im September und Oktober die Marathons in Karlsruhe oder Frankfurt stattfinden, ist reichlich ungewiss.
Berlin ist schon abgesagt, dort haben Gabi und Alfred Kief ihre dauerhaften Startnummern und müssen nicht auf die Glücksfee bei der Verlosung hoffen. Glanzlos ging für die Mitglieder das Flutlichttraining auf der Tartanbahn der TSG zu Ende wie auch die Gymnastikabende in den Wintermonaten und der Neustart am neuen Treffpunkt in der Sternallee fand erst gar nicht statt, das gemeinsame Training existiert derzeit nur innerhalb von Familien, die gemeinsam in Wald und Feld das herrliche Frühlingswetter laufend genießen. Alle Trainingspläne für Volksläufe sind Makulatur, werden aber von einigen fortgesetzt, ungeachtet der Frage, welche Veranstaltung dieses Jahr über die Bühne geht.
Tristesse zu Frühlingsbeginn
IT-Freak Gunter Wiedemann präsentiert den Mitgliedern jeweils zum Monatswechsel ein Kalenderblatt, worauf Geburtstage und anstehende Veranstaltungen dokumentiert werden, weiterhin fügt er Bilder des letzten Monats bei. Im März standen Aufnahmen der närrischen Gymnastik und vom Ketscher Faschingsumzug im Mittelpunkt, für den April folgten herrliche Landschaftsaufnahmen mit Neckar, der Zustand der heimischen Wälder in der Klimakrise und mit Manfred Haubenthal verlor sich ein einziger Läufer im heimischen Forst. Es herrschte im Monat mit dem Frühlingsbeginn Tristesse und Schockstarre. Vier Wochen später hat sich die Situation total gewandelt, die Marathonis pflegen das Einzel- und das Familientraining und das neue Kalenderblatt für Mai präsentiert statt Laufterminen die aktiven Sportler beim Sammeln von Palmzweigen, bei Gymnastik in den eigenen Räumlichkeiten, beim Skilanglauf ohne Apresski, auf dem Fahrrad, bei der Gartenarbeit, dem Nähen von Schutzmasken, beim Ordnen von Comicheften oder beim Sinnieren, wohin der Jahresausflug gehen soll. Die Sportler des MTK haben ihren neuen Weg gefunden und hoffen, dass es irgendwann gemeinsam weitergehen wird, zumal das vereinsinterne Grillfest gecancelt ist, während die Hauptversammlung noch rechtzeitig vor Corona stattfand. Inwieweit die Jahresabschlussfeier, die im November vorgesehen ist, machbar sein wird, weiß heute noch niemand – und so können sich die Läufer gedanklich vielleicht schon auf den Neujahrslauf 2021 vorbereiten.
Georg Kahl